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Das Wappen der Gemeinde Steinen

Das Wappen der Gesamtgemeinde Steinen zeigt ein geteiltes Schild oben in Blau und eine aus sieben (3:4) Steinen bestehende silberne Mauer. Auf der Teilung, unten in Grün, liegt ein silberner Wellenbalken. Die neue Gesamtgemeinde Steinen wurde am 1. Januar 1975 durch die damalige Verwaltungsreform gegründet. Durch den Zusammenschluss wurden Endenburg, Hägelberg, Höllstein, Hüsingen, Schlächtenhaus, Steinen und Weitenau, zur Gemeinde Steinen.

Das Gemeindegebiet kam 1503 mit der Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg an Markgraf Christoph I. von Baden. Nach dem Badenschen Hof- und Staats-Kalender für das Jahr 1786 zählte es damals zum Steinemer Viertel des markgräflich badischen Oberamtes Rötteln, das seinen Sitz in Lörrach hatte. Hägelberg, Hüsingen und Höllstein gehörten zur Vogtei Steinen, Endenburg zur Vogtei Tegernau, Schlächtenhaus zur Vogtei Weitenau. In sämtlichen heutigen Ortsteilen hatte ehemals das Kloster St. Blasien beziehungsweise dessen Propstei Weitenau Besitz und Rechte.

Zur Findung des neuen Gemeindewappens wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Fünf der zahlreichen Entwürfe konnten mit Preisen bedacht werden.

Am 28. September 1976 entschied sich der Gemeinderat für das eingangs beschriebene, vom Generallandesarchiv entworfene Wappen.

Von den nach dem Grundsatz, Bild vor Feld, in Frage kommenden Flaggenfarben Weiß-Blau und Weiß-Grün, wählte der Gemeinderat die letzteren. Die Lösung knüpft an das alte Hoheitszeichen Steinens an und stimmt es eindrucksvoll auf die durch die Gemeindereform geschaffenen Verhältnisse ab.

Die sieben Steine wollen die Erinnerung an die sieben Gemeinden wachhalten, aus denen sich die neue Gemeinde Steinen entwickelt hat. Die Mauer ist Symbol der Gemeinschaft. Der Wellenbalken steht für die Wiese. Das Wappen nebst der Flagge in den Farben Weiß-Grün hat das Landratsamt Lörrach am 15. Dezember 1976 verliehen.

Quelle: Wappenbuch Landkreis Lörrach erschienen im Verlag des Südkurier, Konstanz, ISBN 3 87799 046 0

Das Logo der Gemeinde Steinen

Das Logo der Gemeinde Steinen ist in einer ovalen Form gestaltet.

Die Umrisse der Gemeindemarkung werden stilisiert darstellt. Im Logo sind sieben Segmente dargestellt, die die sieben Teilorte von Steinen repräsentieren. Diese Segmente sind geografisch korrekt positioniert, mit drei Teilorten im Tal und vier Teilorten auf den Höhen.

Ein wellenförmiges Element symbolisiert den Fluss "Wiese", der durch die Gemeinde fließt. Über dem Fluss ist der Ort Steinen markiert, was seine geografische Lage nördlich des Flusses verdeutlicht.

Die ovale Form oberhalb des Schriftzuges „Steinen“ erinnert an ein Tor. Es stellt eine visuelle Verbindung zum Beinamen der Gemeinde „Tor zum Naturpark Südschwarzwald“. Die Farben des Logos sind eine Kombination der Wappenfarben der sieben Teilorte.

Die Verbundenheit und Identität der Einwohner aus den sieben Ortsteilen wird hierdurch zum Ausdruck gebracht. Dieses Logo dient nicht nur als visuelles Erkennungszeichen, sondern trägt zudem die Geschichte und die geografische Besonderheit der Gemeinde Steinen in sich.

Die Wappen der einzelnen Ortsteile

Endenburg

In gespaltenem Schild vorn in Gold eine bewurzelte grüne Tanne mit schwarzem Stamm, hinten in Silber ein grüner Eichenzweig mit vier Eicheln und drei Blättern.

Der Ort erscheint urkundlich erstmals 1275 als Entenburch. Über die Herren von Rötteln kam er anfangs des 14. Jahrhunderts an die Hachberg-Sausenberger. Graf Egen von Freiburg gab 1367 alle die luite und alle die rechtung in dem Dorf, mit denen er Bertschmann von Hertenberg belehnt hatte, an den Markgrafen Otto von Hachberg-Sausenberg (Krieger). Zwanzig Jahre später fand auch der örtliche Lehensbesitz der Herren von Heidegg sein Ende (Fecht, Schopfheim).

Vor Annahme des seit 1921 geführten Wappens sehen wir als Siegelbild den von Eichenzweigen umrankten Buchstaben E, bis 1904 überhöht von der großherzoglichen Krone. Tanne und Eichenzweig sollten eine hauptsächlich waldbaubetreibende Gemeinde vorstellen.

Quelle: Wappenbuch Landkreis Lörrach erschienen im Verlag des Südkurier, Konstanz, ISBN 3 87799 046 0

Hägelberg

In gespaltenem Schild vorn das badische Wappen, hinten in Blau ein goldenes Schwert.

Das Dorf wird 1113 unter Schenkungen Walchos von Waldeck an das Kloster St. Blasien als Hegniberg genannt (Kreisbuch Lörrach). 350 Hektar des Röttler Waldes sind Gemeindeeigentum. In der Kreischronik Lörrach wird berichtet: "In Hägelberg ist eine Geschichte des Hägelberger Waldes überliefert. Der Herr von Rötteln sei auf der Jagd von Wilderern angegriffen und durch den Mut und die Tapferkeit eines Hägelberger Bürgers aus der Gefahr errettet worden. Aus Dankbarkeit hätte dann der Fürst den Bürgern Hägelbergs den Wald geschenkt und als Urkunde einen Ritterdegen..." Das Geschlecht derer von Rötteln ist zu Beginn des 14. Jahrhunderts im Mannesstamm erloschen. Der im Archiv der Ortsverwaltung verwahrte sagenumworbene Degen stammt aus einem späteren Jahrhundert.

Das 1811 in der Huldigungsliste für Großherzog Karl verwendete Siegel zeigt zwischen den Buchstaben H und B den badischen Wappenschild mit Krone, unter diesem einen liegenden Degen, Umschrift GEMEINDESIEGEL HÄGELBERG (Generallandesarchiv 236/1668). Später erscheint ein von der Krone überhöhter, gespaltener Schild, vorn das badische Wappen, hinten ein Berg; dieser dürfte auf die Höhenlage der Gemeinde anspielen. Schließlich finden wir als Siegelbild nur noch einen liegenden Degen. 1908 hatte die Gemeinde das abgebildete Wappen angenommen, welches die jahrhundertelange badische Landeshoheit und den legendären Degen symbolisiert.

Quelle: Wappenbuch Landkreis Lörrach erschienen im Verlag des Südkurier, Konstanz, ISBN 3 87799 046 0

Höllstein

In gespaltenem Schild vorn das badische Wappen, hinten in Blau aus dem unteren Schildrand kommendes silbernes Gestein.

Als Holstein wird der Ortsname 1102 unter dem Gründungsgut angeführt, mit dem der Basler Bischof Burkard das Cluniazenserpriorat St. Alban ausgestattet hatte (Basler Urkundenbuch I, 10,14). Seine Deutung ist unsicher. Adelige Träger des Namens kommen im 12. und 13. Jahrhundert vor (Kindler von Knobloch).

Die Schirmvogtei besaßen die Herren von Rötteln, dann deren Rechtsnachfolger. Als Lehensträger übergaben die Herren von Üsenberg 1238 ihre Güter nebst der Kirche dem Zisterzienserkloster in Wettingen (Kanton Aargau). Dieses überließ das Patronat wenig später dem Kloster St. Blasien, dem schließlich auch die Kirche inkorporiert wurde (Amtliche Beschreibung).

1365 erwarb Markgraf Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg den Ort Höllstein vom Hochstift Basel gegen Überlassung von Huttingen (siehe dort). Im 19. Jahrhundert treffen wir als Siegelbild einen englischen Dreieckschild mit dem badischen Wappen, darüber schwebend einen Fürstenhut. Seit 1906 führte die Gemeinde das vom Generallandesarchiv entworfene Wappen. Die vordere Schildhälfte erinnert auch hier an die ehemalige badische Landeshoheit. Das Felsgestein spielt auf den Ortsnamen an und macht das Wappen „redend”.

Quelle: Wappenbuch Landkreis Lörrach erschienen im Verlag des Südkurier, Konstanz, ISBN 3 87799 046 0

Hüsingen

In Blau eine gestürzte silberne Pflugschar, belegt mit dem badischen Wappenschild.

Husinchon wird 1242 erstmals urkundlich erwähnt. Albert Krieger führt den Namen auf Hofen des Husinc zurück.

Der landwirtschaftlich geprägte Ortsteil hat sich bis heute erhalten (Kreischronik Lörrach). Schon in einem Lacksiegel aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts finden wir die Pflugschar mit dem aufgelegten badischen Wappenschild. Dann erscheint im Siegel zwischen Rankenwerk ein gespaltener Schild mit über ihm schwebender großherzoglicher Krone, vorn das badische Wappen, hinten die Pflugschar.

1908 hatte das Generallandesarchiv das ältesbekannte Siegelbild unter Farbgebung in einen Schild gesetzt. Die Symbolik liegt auf der Hand.

Quelle: Wappenbuch Landkreis Lörrach erschienen im Verlag des Südkurier, Konstanz, ISBN 3 87799 046 0

Schlächtenhaus

In Rot zwei schräggekreuzte silberne Schlachtbeile.

Schlächtenhaus war Bestandteil der Güter, welche die Freien von Wart zur Gründung des Klosters Weitenau gestiftet hatten. Wohl wegen der Tallage der Siedlung werden die Bewohner in einem Berain von 1344 die im Tale genannt (Amtliche Beschreibung). Kolb berichtet 1816: „Schlächtenhaus ... hat seinen Namen von dem vor Alters hier befindlich gewesenen Schlachthaus, aus welchem ehemals die Kloster-Geistlichen von Weitnau das Fleisch für das Kloster bezogen hatten. Das 1802 abgebrochene Schlachthaus soll am Aubächle gestanden haben (Das Großherzogtum Baden, Ortsverzeichnis).

Als Siegelbild der Gemeinde erscheint im 19. Jahrhundert zwischen Rankenwerk der Buchstabe S, überhöht von der großherzoglichen Krone. 1895 hatte der Ort das Wappen mit den beiden Beilen angenommen. Solche sollen schon das Schlachthaus gekennzeichnet haben.

Quelle: Wappenbuch Landkreis Lörrach erschienen im Verlag des Südkurier, Konstanz, ISBN 387799046 0

Steinen

Das Wappen von Steinen war bis zum 31.Dezember 1974 ein geteiltes Schild. Die obere Hälfte in Blau, mit drei (1:2) silbernen Mauersteinen auf der Teilung. Unten in Grün, ein silberner Wellenbalken.

1113 wird Steina in Brisgouwe in graff Hermans graveschaft (Krieger) erwähnt. Gemeint ist Markgraf Hermann II., der sich seit 1112 nach seiner Burg Baden im Ufgau Markgraf von Baden nannte (v. Weech, Geschichte).

Im 14. Jahrhundert heißt das Dorf Stein am Steinenbach (Kreischronik Lörrach). Nach Carl Gustav Fecht (Lörrach) versucht man, den Ortsnamen herzuleiten "aus der Wahrnehmung zahlreicher ehemaliger Sandsteinbrüche in der Nachbarschaft". Edle von Steinen hatten ihre Glanzzeit im 12. Jahrhundert (Bühler).

In Steinen stand ein sanktblasischer Dinghof. Die 1120 genannte Kirche wurde 1350 St. Blasien inkorporiert. Nach Einführung der Reformation (1556) blieb diesem nur die Pfarrpräsentation (Amtliche Beschreibung). Steinbrüche bei Steinen dienten zum Wiederaufbau des 1356 zerstörten Basler Münsters und im 17. Jahrhundert zum Bau der französischen Festung Hüningen (Kreischronik Lörrach). Das in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erneuerte Schloß (Bühler) war früher wohl eine Wasserburg der Herren von Rötteln (Amtliche Beschreibung).

Das 1811 der Huldigungsliste für Großherzog Karl aufgedrückte Gemeindesiegel enthält den gekrönten badischen Wappenschild (Generallandesarchiv 236/1668). Bald finden wir als Siegelbild in einem abgewandelten - ausweislich der Schraffuren - von Blau und Grün geteilten Dreieckschild mit blauem Schildfuß oben drei (1:2) Steine auf der Teilung und unten einen Wellenbalken. Die Grundelemente waren in das vom Generallandesarchiv neugestalltete und von der Gemeinde seit 1902 geführte Wappen übernommen worden. Die Steine sprechen für den Namen des Ortes. Der Wellenbalken versinnbildlicht seine Lage an der Wiese.

Quelle: Wappenbuch Landkreis Lörrach erschienen im Verlag des Südkurier, Konstanz, ISBN 387799 0460

Weitenau

Von Silber und Blau schräggevierter Schild belegt mit einem vierspeichigen Mühlrad in verwechselten Farben.

Um 1100 übertrugen die Freien Arnold, Erkinbold und Heinrich von Wart ihre Eigenkirche bei Weitenau mit allem dazugehörenden Grundbesitz dem Kloster St. Blasien. Nach dem Wunsch der drei Brüder erbaute Abt Udo I. von St. Blasien (1085 - 1108) bei der Kirche das kleine Kloster Weitenau. Die sanktblasische Probstei wurde besonders im 12. Jahrhundert neben dem Mutterkloster für den Landesausbau des südlichen Schwarzwaldes wichtig (Germania Benedictina). Der Bezirk, in dem die Probstei den Zwing und Bann besaß und der Probst die niedere Gerichtsbarkeit ausübte, umfasste unter anderem Weitenau und Schlächtenhaus. Beim Kloster stand dessen Bannmühle, die auch die Weitenauer benutzen mussten. Bei Teilung der badischen Nebenlinie Hachberg in die Zweige Hachberg-Hachberg und Hachberg-Sausenberg (1305) kam die Vogtei über das Kloster an letzteren. Das Ende der Probstei brachte die Einführung der Reformation (1556). Ihre Güter verblieben St. Blasien bis zu seiner Aufhebung im 19. Jahrhundert (Stiefel). Das ehemalige Kloster und die Klosterhöfe wurden 1855/56 von Weitenau nach Schlächtenhaus umgemeindet.

Stammsitz der Freiherren von Wart war die Burg Wart bei Neftenbach (Kanton Zürich). Ihr Wappen: Schräggeviert von Silber und Blau. Das obere und untere Feld ist also silbern, die seitlichen sind blau. So finden wir es in der um 1340 entstandenen Wappenrolle von Zürich (Merz/Hegi, Tafel XII, Nr. 224) und unter der vom Anfang des 14. Jahrhunderts stammenden Wappenfolge im Haus zum Loch in Zürich (a. a. O., Tafel XXXI, Nr. 100) sowie in der Großen Heidelberger (= Manessischen) Liederhandschrift vom Ende des 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts. Bild XVIII stellt dort den Minnesänger Jakob von Wart dar, wie er sich im Bad bedienen lässt. Sein Bruder Rudolf war am Mord des deutschen Königs Alberecht I. beteiligt und wurde gerädert (1308). Das Geschlecht ist 1346 erloschen (Hegi). Das Wappen der schweizerischen Gemeinde Neftenbach ist das derer von Wart.

Das Generallandesarchiv erklärte 1902 das Gemeindesiegel mit dem badischen Wappen für unzulässig. Es schuf das abgebildete Wappen, welches seit 1904 Hoheitszeichen des Dorfes war. Die Kombination soll die frühere Verbundenheit mit den Freien von Wart und mit dem von ihnen gestifteten Kloster zum Ausdruck bringen. 1938 wünschte die Gemeinde eine Wappenänderung. Die Klostermühle wollte man nicht im Wappen "verewigt" sehen und sich auf den Schild der Familie von Wart beschränken. Das Vorhaben wurde vom Lauf der politischen Ereignisse überholt. Verwechselte Farben entstehen, wenn in den durch die Teilungslinien gebildeten Feldern Metall (hier Silber) mit Farbe (hier Blau) wechselt und sich dies auf den darüberliegenden Figuren oder ihren Teilen umgekehrt wiederholt.

Quelle: Wappenbuch Landkreis Lörrach erschienen im Verlag des Südkurier, Konstanz, ISBN 387799 0460

Weitere Informationen

Das Wort "Wappen" stellt die niederdeutsche Sprachform des Wortes "Waffen" dar. Es tauchte erstmals im 12. Jahrhundert in der speziellen Bedeutung von "Waffenzeichen" auf. Die ersten Wappen sind Zeichen mit Fernwirkung, die auf Schild, Helmen, Rüstungen, farbigen Bannern und Pferdedecken angebracht wurden.

Als umfassende Kulturerscheinung verbreitete sich das Wappenwesen sehr schnell über die Kreise des Adels hinaus, und schon im 15. Jahrhundert lassen sich sehr viele bürgerliche Wappen nachweisen.