Aktuelle Informationen
Aktuelle Informationen zum Netzausbau finden Sie auf der Homepage der Wärmenetzbetreiberin EWS Schönau unter www.ews-schoenau.de/steinen
Bürgerinformationsveranstaltung Nahwärme und Breitbandversorgung
Am 21.07.2021 fand in der Wiesentalhalle eine Bürgerinformationsveranstaltung statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung präsentierten Vertreter des Betreibers Elektrizitätswerke Schönau Netze GmbH, des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach sowie der Beratungsfirma endura kommunal die aktuellen Planungen, den vorgesehenen Zeitplan und das weitere Vorgehen für Anschlussinteressierte. Allgemeine Informationen zur Nahwärme finden Sie im Leitfaden zur Nahwärme von endura kommunal, siehe nachfolgenden Weblink. Spezifische Informationen zum Nahwärme- und Glasfaserausbau im Ausbaugebiet Steinen-Höllstein finden Sie in der Ausbauinfo unter dem zweiten Weblink unten.
endura kommunal - Leitfaden Nahwärme (PDF-Dokument, 769,83 KB, 22.07.2021)
Ausbauinfo Steinen-Höllstein 2023 (PDF-Dokument, 1,42 MB, 29.06.2023)
endura kommunal GmbH
Solar Info Center
Betreiberauswahl für das Nahwärmenetz in Höllstein
Zwei Bewerber stellen unterschiedliche Konzepte vor
Gebäudeeigentümer wählen ihren Favoriten
Das Nahwärmenetz in Steinen-Höllstein soll kommen; das ist beschlossene Sache. Jetzt fällt die Entscheidung über den Betreiber. Die Elektrizitätswerke Schönau und die ratio energie aus Lörrach haben am Betreiberauswahlverfahren teilgenommen. Nachdem beide ihre Konzepte am 3. März dem Bauausschuss vorgestellt hatten, präsentierten sie sich die Bewerber am 5. März den Gebäudeeigentümern. Diese haben im Auswahlverfahren ein Mitentscheidungsrecht.
Zur Informationsveranstaltung am 5. März in der Wiesentalhalle waren alle Gebäudeeigentümer schriftlich geladen. Etwa 150 Besucher wollten die Konzepte der potenziellen Betreiber genau kennenlernen. 110 von ihnen waren stimmberechtigt.
Nach einer kurzen Einführung von Bürgermeister Gunther Braun erläuterte Daniel Krauß, Projektleiter bei der Firma endura kommunal, das Auswahlverfahren. Anschließend stellten Dr. Daniel Weiß von den Elektrizitätswerken Schönau und Michael Pilgermayer von ratio energie ihre Betreiberkonzepte vor.
Zwei sehr verschiedene technische Ansätze
Michael Pilgermayer erläuterte die von ratio energie eingesetzte Technik des sogenannten „kalten“ Wärmenetzes. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Versorgung von Häusern mit Wärmeenergie, die aus dem Grundwasser gewonnen wird. Dessen Temperatur ist konstant, niedrig, beim Transport durch die Wärmeleitung können daher kaum Energieverluste entstehen. Im Gebäude selbst wird das Wasser dann mithilfe einer Wärmepumpe auf Temperatur gebracht.
Die Elektrizitätswerke Schönau verfolgen einen anderen Ansatz. Sie betreiben bereits ein Nahwärmenetz in Steinen und wollen für das Netz in Höllstein die bestehende Heizzentrale „anzapfen“. Dafür, so erklärte Daniel Weiß, werde die Erschließung gemeinsam mit dem Zweckverband Breitbandversorgung geplant.
Betreiber stellen sich den Fragen der Gebäudeeigentümer
Nach den Präsentationen gab das Programm allen Anwesenden Zeit für eine ausführliche Diskussion. Michael Pilgermayer beantwortete vor allem Fragen zur Funktionsweise der „kalten“ Nahwärme und zu möglichen negativen Folgen der Grundwassernutzung. Dr. Daniel Weiß und Bürgermeister Gunther Braun nahmen Stellung zur Koordination von Ausbau und Unterquerung der Bundesstraße.
Brennend interessierte alle Anwesenden natürlich die Höhe der Wärmepreise. Da die Elektrizitätswerke Schönau bereits ein Nahwärmenetz in Steinen betreibt, konnte seitens Daniel Weiß ein Wärmetarif genannt werden. In der von ratio energie vorgeschlagenen Lösung ergäben sich die endgültigen Preise später im Projekt; eine Einschätzung wurde aber vorgestellt.
Vorsprung für die „klassische“ Nahwärme mit Heizzentrale
Schließlich mussten die Gebäudebesitzer entscheiden. In geheimer Wahl gaben sie ihrem Favoriten die Stimme. Das Votum ging eindeutig an die Elektrizitätswerke Schönau.
Im nächsten Schritt der Betreiberauswahl präsentiert endura kommunal die Ergebnisse der technischen Angebotsprüfung im Gemeinderat. Zusammen mit den Empfehlungen des Bauausschusses und dem Votum der Gebäudeeigentümer fließen diese Ergebnisse in die endgültige Entscheidung des Gemeinderates ein.
Aufgrund der Corona-Krise verzögert sich die Entscheidung über die Betreibervergabe. Das Thema wird in öffentlicher Gemeinderatssitzung voraussichtlich am 26.05.2020 behandelt.
Betreiberauswahlverfahren - Zwischenergebnis
Energiebericht
Integriertes energetisches Quartierskonzept (Energiebericht) (PDF-Dokument, 4,50 MB, 16.10.2019) (Stand 14.10.2019)
Dieses integrierte Quartierskonzept wurde von der endura kommunal GmbH verfasst.
Großes Interesse an Wärmenetz-Realisierung in Höllstein
Im Jahr 2018 beauftragte die Gemeinde Steinen das Büro endura kommunal mit der Erstellung eines sogenannten Quartierskonzeptes, das u.a. die Machbarkeit eines Nahwärmenetzes in Höllstein prüfen sollte. Ein Ergebnis der im Herbst 2018 durchgeführten Gebäudeeigentümerbefragung ist u.a. die Frage der wirtschaftlichen Machbarkeit für verschiedene Betreiberformen für dieses Netz. Die hohe Rücklaufquote von 53% bei der Fragebogenaktion und die hohe Zahl der Interessenten an einem Nahwärmeanschluss haben zunächst die Hoffnung geschürt, ähnlich wie in Hägelberg auch in Höllstein einen Bürgerenergiegenossenschaft für den Betrieb eines nachhaltigen Wärmenetzes gründen zu können. Etwa 140 Eigentümer hatten Interesse an einem Nahwärmeanschluss für ihr Gebäude signalisiert. Jedoch liegen diese Gebäude gleichmäßig über den Ortsteil Höllstein verteilt. Aufgrund der fehlenden räumlichen Konzentration der Interessenten ergeben sich in den einzelnen Straßen nur geringe Wärmeabnahmedichten.
Dennoch hat endura kommunal die Wirtschaftlichkeit eines Netzes für eine BEG bzw. für die Kommunen geprüft. Es wurde ein Netz ausgelegt, das mit Blick auf die Länge der Leitungstrassen, die Netzverluste und die Zahl der damit erschlossenen Abnahmemengen am vielversprechendsten erscheint. Im Ergebnis muss endura kommunal von einem Betrieb durch die Gemeinde oder durch eine Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) abraten, weil das damit zusammenhängende wirtschaftliche Risiko aufgrund der recht hohen Investitionskosten zu groß wäre. Daher wäre der Betrieb durch die Gemeinde bei der Kommunalaufsicht nicht genehmigungsfähig.
Das große Interesse der Höllsteiner an einem solchen Wärmenetz zeigt jedoch, dass ein grundsätzlich wirtschaftliches Potenzial vorhanden ist, das aber eher durch einen professionellen Energieversorger aus der Region abgedeckt werden könnte, da diese Unternehmen bereits viel Know-How, spezialisiertes Personal und Investitionskapital mitbringen, um ein solches Netz zu bauen. Die Gemeinde fragte daher potentielle Betreiber aus der Region informell nach deren grundsätzlichem Interesse am Bau und Betrieb eines Nahwärmenetzes in Höllstein. Zwischenzeitlich haben fünf potentielle Unternehmen ihr grundsätzliches Interesse bekundet, so dass die Chancen für die Realisierung eines Nahwärmenetzes recht gut stehen.
Im nächsten Schritt soll nun das passende Unternehmen gefunden werden, das ein solches Wärmenetz in Höllstein realisieren könnte. Selbstverständlich wird ein wichtiges Kriterium dabei der Gesamtpreis sein, den der spätere Gebäudeeigentümer für die bezogene Wärme bezahlen muss. In den nächsten Monaten wird die Gemeinde und das beauftragte Unternehmen endura kommunal hierzu ein umfangreiches Auswahlverfahren durchführen.
Wird Höllstein fit für die Zukunft?
Machbarkeit von Nahwärme und Breitband in Höllstein
Großes Interesse der Bevölkerung an Breitband und Nahwärme in Steinen-Höllstein
Seit der Bürgerinformationsveranstaltung am 13. September 2018 waren sowohl Bürgerschaft als auch das beauftragte Beratungsbüro endura kommunal aus Freiburg fleißig. Das Interesse der Höllsteiner ist groß. Das belegt die außerordentlich hohe Rücklaufquote der Fragebögen: satte 53 % der mehr als 500 Gebäudeeigentümer haben einen Fragebogen abgegeben! Diese hohe Rücklaufquote erlaubt plausible Hochrechnungen für die Gebäude, von denen es keine ausgefüllten Fragebögen gibt. Die Datenanalyse hat ergeben, dass 165 der 288 Rückläufer Erdgas als Energieträger nutzen, 25 Gebäude aus den Rückläufern werden mit Heizöl geheizt. Betrachtet man hingegen den prozentualen Anteil der Energieträger am Gesamtverbrauch, so macht Erdgas 55 % am Gesamtverbrauch aus, Heizöl 8 % und Holz als erneuerbarer Energieträger deckt bereits 36 % des Wärmeverbrauchs der Rückläufer. Dies liegt vor allem daran, dass einige kommunale Gebäude mit Hackschnitzeln beheizt werden. Einen Breitbandanschluss wünscht sich die weit überwiegende Mehrheit der Eigentümer. 136 Eigentümer haben Interesse an einem Anschluss an ein mögliches Nahwärmenetz bekundet. Ob ein solches Nahwärmenetz wirtschaftlich realisierbar wäre ist die Frage, mit der sich die Experten in den nächsten Monaten beschäftigen werden.
endura kommunal, November 2018
Hintergrundinformationen
Nahwärmenetz: So funktioniert’s
Nahwärmenetze versorgen Haushalte effizient und kostengünstig mit Wärme. An das Wärmenetz angeschlossene Haushalte kümmern sich nicht mehr um Tank und Heizung im Keller. Sie setzen auf lokale Energie und werden unabhängiger von den Preisentwicklungen bei Öl und Gas.
1. Die Heizzentrale
In der Heizzentrale wir die Wärme erzeugt. Am ökologisch sinnvollsten geschieht dies über lokale Energie wie Holz oder überschüssige und nicht benötigte Abwärme aus z.B. dem Abwasser oder einem Produktionsbetrieb. Zusätzliche Wärmespeicher dienen als Puffer für Leistungsspitzen.
2. Das Verteilnetz
Wärmequellen und Verbraucher verbindet ein unterirdisches Netz aus wasserführenden Rohren. Sie sind ähnlich aufgebaut wie normale Wasserrohre.
3. Die Übergabestation
Das Verteilnetz mündet im Heizungskeller der Wohnhäuser in eine Übergabestation. In dieser befindet sich ein sog. Plattenwärmetauscher. Im Plattenwärmetauscher wird die Wärme an das hausinterne Heizsystem übertragen. Eine Übergabestation ist wesentlich kleiner als eine Öl- oder Gasheizung. Das bedeutet: Mehr Platz im Keller!

Was ist der Unterschied zwischen DSL, VDSL und einem Glasfaseranschluss (FTTH)?
Die Grafik verdeutlicht die drei Ausbauformen: DSL, VDSL und FTTB. Je weniger auf Kupferkabel als Leiter zurückgegriffen werden muss, desto höher fällt die erzielbare Datenübertragungsrate aus und desto stabiler wird die Verbindung. Mit DSL lassen sich rund 16 MBit/s, mit VDSL bis 100 MBit/s und per FTTH gar bis zu 1000 MBit/s erreichen.
Der Hauptunterschied liegt in der Anbindungsweise vom Endkunden an das schnelle Kernnetz des Internetanbieters (z.B. Telekom, Unitymedia etc.). Beim DSL wird die komplette Wegstrecke vom Hauptverteiler über den Kabelverzweiger zum Verbraucherhaushalt mit Kupferleitungen realisiert. Bei VDSL reichen die Glasfaserkabel bis zum Kabelverzweiger. Nur noch die letzte Wegstecke muss über das Festnetz überbückt werden. FTTB führt die fiberoptischen Kabel letztendlich bis zum Haus und FTTH sogar bis zum Modem des Endverbrauchers (Quelle: www.glasfaser-internet.info, Abruf am 09.04.2018).