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Entstehung vom Haus der Sicherheit
Der Ruf nach einem neuen Feuerwehrhaus verdichtete sich gegen Ende der 50iger Jahre mehr und mehr. Das 90 Jahre alte "Füerwehrhüüsli" neben dem Rathaus wurde noch 1944 durch Fliegerbomben zerstört. In der unmittelbaren Nachkriegszeit waren Notunterkünfte noch akzeptabel. Man freute sich zunächst auch über die "komfortable" Bleibe in einer ehemaligen Wagner-Werkstatt; Mitte und gar Ende der 60iger Jahre jedoch wurde die Forderung nach einem neuen Feuerwehrhaus zu einem kommunalpolitischen Thema ersten Ranges. Heizbare Garagen und Arbeitsmöglichkeiten waren von Nöten, aber weit mehr noch ein Gemeinschaftsraum, in dem die Feuerwehr das gesellige und kameradschaftliche Leben pflegen konnte.
Das Deutsche Rote Kreuz, Ortsverein Steinen-Höllstein, 1913 gegründet, damals Sanitätskolonne genannt, betreute von Anfang an das heutige Gemeindegebiet; seit den 30iger Jahren kamen von dort auch Mitglieder aus unseren sieben Gemeinden. 1966 zählte man 299 Mitglieder. Von da an wurden Pläne geschmiedet zu einem vergrösserten Heim mit Garagen und Geräteräumen. 1969 wurden Funkgeräte angeschafft. So war es von der Sache her zwingend gegeben, die Forderungen und Wünsche von Feuerwehr und DRK zu koordinieren: beide unter einem Dach zusammenzufassen und eine gemeinsame funkgesteuerte Einsatzzentrale zu bilden.
Die Polizei fügte sich – wie von selbst – nahtlos in diesen Kreis ein. Vorsprachen bei den Polizeidirektionen in Lörrach und Freiburg führten sehr rasch zu der offiziellen Stellungnahme: sobald zeitgemässe Räume in Steinen zur Verfügung stehen, wird wieder ein Polizeiposten eingerichtet. Er war bekanntlich 1963 von Steinen abgezogen worden, weil die damaligen Unterkünfte nicht mehr zumutbar waren.
Kaum waren 1973 Schule und Sporthalle fertiggestellt, wurde in gemeinsamen Gesprächen mit diesen drei Organisationen das Raumprogramm grob skizziert. 1974 kam es zum Architekten-Wettbewerb, aus dem das Büro Wilhelm, Lörrach, als erster Preisträger hervorging. Die Gemeindereform machte der Gemeinde zunächst einen Strich durch Planung und Rechnung. 1977 wurde aber das Projekt wieder angepackt. Nach nochmaliger Überarbeitung des Raumprogrammes kam es am 16. Mai 1978 zum Spatenstich.
Architektur
Im Gewerbegebiet am südlichen Ortsrand von Steinen wurde das Haus der Sicherheit erstellt. Das Gebäude gliedert sich in das Feuerwehrgerätehaus, die DRK-Station und den Polizeiposten.
Die beim Bauen immer gültige Devise der Gleichrangigkeit von Funktion, Konstruktion und Gestalt hat bei diesem Neubau ein leichtes Übergewicht in Richtung Funktion erfahren. Die Mehrfachnutzung und die Gebrauchstüchtigkeit waren oberstes Gebot. An die Fahrzeughalle für 6 Großgeräte schließt sich ein Stiefelwaschraum, ein Schlauchlager und der verglaste und vorgezogene Kontroll- und Verwaltungsraum an. Eine Werkstatt, der Atemschutzraum, Batterieraum und ein Lagerraum ergänzen die Funktionsräume der Feuerwehr. Zur Schulung und für gesellige Anlässe ist ein grosser Saal mit Foyer, Garderobe, einer Küche und Nassräumen angefügt. Im Untergeschoss sind noch zwei Räume für die Jugendfeuerwehr und das DRK eingebaut.
Die DRK-Einheit ist durch einen bepflanzten Innenhof mit Brunnen von dem Feuerwehrbereich getrennt, aber durch einen internen Flur verbunden. DRK und Polizei werden von einem gemeinsamen Vorplatz separat erschlossen. Den beiden Rettungs- und Ruheräumen sind drei grosszügige Lagerräume für Gerät, Betriebsmittel und Verbandmaterial zugeordnet. Sechs Garagen ergäünzen das Programm.
Der Polizeiposten mit Büros und einem Thekenraum ist für eine Belegung von bis zu 5 Personen ausgelegt. Dazu kommen Arrest- und Aservatenraum und zwei Garagen mit direktem Verbund. Die umfangreichen Aussenanlagen mit Wagenwaschplatz, Vorplatz, Übungsplatz und grossem Pkw-Parkplatz ergänzen das Programm.
Das Gebäude ist in rotem Sichtmauerwerk in zweischaliger, wärmegedämmter Bauweise erstellt. Die Decken und Hallenbinder sind in Stahlbeton. Die Einbauten sind in Holz und die Böden in Klinker- bzw. Industrieparkett ausgeführt.