Hauptbereich
Vorkommen an rotem Buntsandstein
5.391 EW, 333 m NN, Fläche 595 ha
Die Geschichte des Hauptortes vollzog sich zwischen der Burg Rötteln und dem Kloster St. Blasien, zwischen weltlicher und geistlicher Herrschaft. Urkundlich wurde Steinen erstmals 1113 als „Steina” erwähnt. Alemannische Reihengräber deuten aber auf eine frühere Besiedlung hin. Wirtschaftlich bedeutsam wurde das Vorkommen von rotem Buntsandstein.
1388 und 1469 ließ der jeweilige Bischof von Basel Steinbrüche bei Steinen aufkaufen zum Wiederaufbau des 1356 zerstörten Münsters. Steinen wurde 1602 Marktflecken, erhielt 1776 einen Vieh- und Krämermarkt, später auch einen Wochenmarkt.
Das ehemalige Markgräfler Bauerndorf wurde im 19. und 20. Jahrhundert durch „Basler Herren”, unter anderem Oberst Geigy und Direktor Köchlin, industrialisiert; die „Spinnerei und Weberei Steinen” wurde „die Fabrik” am Ort. Das Arbeitsplatzangebot hat sich damals wesentlich verändert und vergrößert. Im Industriegebiet siedelten sich dann Mittel- und Kleinbetriebe an, die die Wirtschafts- und Steuerkraft der Gemeinde verbessert haben. Mit dem „Gewerbegebiet an der Wiese” wurde das Arbeitsplatzangebot in der Gemeinde weiter ausgebaut.
Gefestigt als Hauptort
In den vergangenen Jahren festigte Steinen seine Funktion als Zentralort (s. auch unter Gesamtgemeinde). Mit der starken Bautätigkeit ist die Einwohnerzahl seit 1980 um ca. 25 % gestiegen. Auf dem Areal des ehemaligen „Jahnplatzes” entstand ein attraktives Wohngebiet. Weitere neue Baugebiete entstanden mit dem „Stutz III” sowie in der Kanderner Straße auf dem ehemaligen Areal der Firma Schweigert.
Das Schulzentrum erhielt aus Platzgründen 1999 eine neue Grundschule. Zwischenzeitlich wurde eine umfangreichen Schulsanierung und -erweiterung abgeschlossen. In der „Alte Volksschule” neben dem Rathaus sind die Musikschule, Volkshochschule, die Gemeindebibliothek sowie das Kinder- und Jugendbüro des Jugendpflegers untergebracht.
Gute Infrastruktur
Mit dem „Seniorenzentrum Mühlehof” in der Ortsmitte wurde die Infrastruktur der Gemeinde wesentlich verbessert (siehe auch vorne unter Gesamtgemeinde). Ein großes Projekt im Hauptort Steinen war in den 80er Jahren die „Ortskern-Sanierung“, mit der die Ortsmitte an Attraktivität gewonnen hat.
Ein Haus von besonderer, historischer Bedeutung ist das „Vogtshaus” (Gebäudeteile aus dem Jahr 1553), dessen Sanierung durch den „Förderkreis Vogtshaus Steinen e. V.” 1996 bewerkstelligt wurde. Zwei Kunstmaler hat Steinen hervorgebracht: Ernst Hänßler (1848-1913) und Hans-Adolf Bühler (1877-1951). Hier wuchs auch die international bekannte Künstlerin Meret Oppenheim (1913-1985) auf.
Ortschronik Steinen: 1982 herausgegeben und von Ernst-Friedrich Bühler verfasst. Sie vermittelt ein breites und fundiertes historisches Wissen über die Geschichte des Hauptortes.